GYMNOSPERMAE

 

TAXODIACEAE WARMING

 

Glyptostroboxylon (KRAUS) CONWENTZ 1884

 

 

Glyptostroboxylon tenerum CONWENTZ 1884

 

Material: 5 Fundstücke dieses Typus von unterschiedlichen Fundorten:

Coll. HOLLEIS Nr. GLA  Größe L 23,4 cm x 9,7 cm x 5 cm.

       - " -         Nr. B/3  Größe L 10 cm x 6 cm x 1 cm.

       - " -         Nr. B/48  Größe L 7,8 cm x 1,6 cm x 0,6 cm.

       - " -         Nr. VII/170  Größe L 8,1 cm x 2,9 cm x 1,5 cm.

       - " -         Nr. IX/65  Größe L 3,2 cm x 3,6 cm x 2 cm.

  

Topographie: Nadelhölzer mit insgesamt 39 deutlichen 1 mm bis 3 mm breiten Zuwachszonen, die von einem klar abgesetzten und bis 1,6 mm breiten Spätholz begrenzt sind. Frühholz teilweise gequetscht. Vertikales Parenchym häufig im älteren Frühholz eingestreut. Keine Harzkanäle. Farbe hellgrau. Stamm- oder starkes Astholz.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem/Kernholz mit teilweise deformierten oder verdeckten Strukturen. Tracheiden im Frühholz mit überwiegend winkligen Querschnitten, D. 44 μ bis 52 μ, Wandstärken um 3 μ; Hoftüpfel D. 18 μ bis 24 μ, rund, ein- bis zweireihig, gegenständig oder locker versetzt; Spätholz D. 17 μ bis 20 μ, Wandstärken 8 μ bis 9 μ. Holzstrahlen überwiegend einreihig bis partiell zweireihig, Höhe 7-12-22 Zellen; Wände glatt mit „identures“; Kreuzungsfelder im Frühholz mit 4 bis 6 versetzten oder mehrschichtigen taxodioiden bis cupressoiden Hoftüpfeln, D. 7μ bis 11 μ, im Spätholz überwiegend nur mit einem Hoftüpfel, D. um 10 μ. Vertikales Parenchym oft mit bräunlichen, amorphen Massen angefüllt, zerstreut in einzelnen Strängen oder in kurzen tangentialen Ketten; Querwände unregelmäßig knotig.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: (Notiz: Die vorliegenden 5 Fundstücke entsprechen in den xylemanatomischen Merkmalen Hölzern der „Wasserfichte“ (BAUCH 1975) aus der Gattung Glyptostrobus ENDL., werden nur mit diesem Taxen verglichen und nicht, wie nach einer neuen nomenklatorischen Definition, als Art der Familie Cupressaceae verstanden).
Von den zwei sehr ähnlichen Gattungen Metasequoia MIKI und Glyptostrobus ENDL. aus der Familie der Taxodiaceae zeigt die zuletzt genannte durch die häufigeren und oft in mehreren Etagen vorkommenden Hoftüpfel in den Kreuzungsfeldem sowie den deutlich niedrigeren
Holzstrahlen eine volle Übereinstimmung mit den vorliegenden 5 Kieselhölzer (PHILLIPS 1948; VISSCHER & JAGELS 2003; BFH).

 

Vergleich mit fossilen Taxa: In Deutschland wurden bereits wiederholt tertiäre Hölzer der Gattung Glyptostroboxylon CONWENTZ gefunden; die holzanatomisch entsprechende Art Glyptostroboxylon tenerum gleicht vollständig den vorliegenden Fundstücken (GOTTWALD 1992). Dagegen weichen die radialen Tüpfel-Merkmale von G. cunninghamioides WATARI (1945) deutlich von dem vorliegenden Typ ab.

 

Bestimmung: Aufgrund der taxonomischen Übereinstimmungen (GREGOR & VAN DER BURGH 1981; HARASZTY 1957; KOWNAS 1951; KRÄUSEL 1920; SCHÖNFELD 1952; VAN DER BURGH 1973, 1981; ZALEWSKA 1953) werden die Fundstücke: GLA, B/3, B/48, VII/170 und IX/65 als Hölzer der Art Glyptostroboxylon tenerum (KRAUS) CONWENTZ bestimmt.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 52-53; Abb. 38)

 

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Abb. 38: Glyptostroboxylon tenerum.
Abb. 38: Glyptostroboxylon tenerum.

 

 

 

Innen-Rinden (Secodary Phloem)

TAXODIACEAE WARMING

 

 

Glyptostroboxylon tenerum CONWENTZ 1884

 

Material: 2 Fundstücke dieses Typus:

Coll. HOLLEIS Nr. VII/348  Größe L 10 cm x 3,1 cm x 1,3 cm.

       - " -         Nr. VII/561  Größe L 4,7 cm x 2,9 cm x 0,3 cm.

  

Topographie: Bruchstücke der Innen-Rinde (Sekundäres Phloem); im Querschliff mit auffälligen, tangential verlaufenden Ketten aus radial gerichteten, überwiegend rechtwinkligen Zellen zweier Grundformen. Von diesen sind die aus dünnwandigen Elementen bestehenden tangentialen Ketten oft mehrreihig und dabei radial gerichtet; diese dünnwandigen Zellen sind häufig gequetscht und als ursprünglich flächiges Gefüge oft kaum noch erkennbar. Dagegen bilden die dickwandigen rechtwinkligen Zellen im Querschnitt ein- bis zweireihige ungeschädigte, lange tangentiale Bänder.

 

Mikroskopie: Die mikro-anatomischen Merkmale stimmen in beiden Bruchstücken überein und zeigen die gleiche Gattung an. Die auffällig sklerotischen Bastfasern bilden lange, lückenlose Ketten aus fast quadratischen Zellen, D. um 23 μ x 23 μ bis schmalrechteckige Zellen, D. 42 μ x 80 μ, mit Wandstärken um 20 μ.

 

Vergleich mit rezenten Rinden: Die im Querschliff von schmalen Ketten aus sklerotischen Bastfasern gekennzeichneten Strukturen ent-sprechen dem sekundären Phloem der Familie Taxodiaceae und in dieser besteht eine vollständige Übereinstimmung mit Innen-Rinden von Glyptostrobus pensilis K. KOCH (GOTTWALD 1992).

 

Vergleich mit fossilen Rinden: Reste fossiler Rinden (= Sekundäres Phloem), die der genannten monotypischen Gattung vollständig entsprechen, wurden 1864 zunächst als Glyptostrobus tener KRAUS bezeichnet und 1884 in Glyptostrobus tenerum umbenannt.

 

Bestimmung: Aufgrund der vollständigen Übereinstimmung mit der Sekundären Rinde (Sekundäres Phloem) von Glyptostrobus tenerum (KRAUS) CONWENTZ werden die vorliegenden Fundstücke VII/348 und VII/561 nach diesem Taxon aus der Familie der Taxodiaceae benannt (GREGOR & VAN DER BURGH 1981; TROCKENBRODT 1990; VISSCHER & JAGELS 2003).

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 53-54; Taf. 9, Fig. 59-65)

 

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Fig. 59-60: Innenrinden von Glyptostrobus tenerum (VII/348 & VII/5). Querschliffe; dickwandige, rechtwinklige Bastfasern in tangentialen und überwiegend einreihigen Ketten. Die zwischenliegenden Zellschichten sind dünnwandig, gequetscht und abgebaut.
Fig. 59-60: Innenrinden von Glyptostrobus tenerum (VII/348 & VII/5). Querschliffe; dickwandige, rechtwinklige Bastfasern in tangentialen und überwiegend einreihigen Ketten. Die zwischenliegenden Zellschichten sind dünnwandig, gequetscht und abgebaut.
Fig. 61: Innenrinde von Glyptostrobus tenerum (VII/348 & VII/5). Querschliff; dickwandige, rechtwinklige Bastfasern in tangentialen und überwiegend einreihigen Ketten. Die zwischenliegenden Zellschichten sind dünnwandig, gequetscht und abgebaut.
Fig. 61: Innenrinde von Glyptostrobus tenerum (VII/348 & VII/5). Querschliff; dickwandige, rechtwinklige Bastfasern in tangentialen und überwiegend einreihigen Ketten. Die zwischenliegenden Zellschichten sind dünnwandig, gequetscht und abgebaut.
Fig. 62-63: Innenrinden von Glyptostrobus tenerum (VII/348 & VII/5). Querschliffe; dickwandige, rechtwinklige Bastfasern in tangentialen und überwiegend einreihigen Ketten. Die zwischenliegenden Zellschichten sind dünnwandig, gequetscht und abgebaut.
Fig. 62-63: Innenrinden von Glyptostrobus tenerum (VII/348 & VII/5). Querschliffe; dickwandige, rechtwinklige Bastfasern in tangentialen und überwiegend einreihigen Ketten. Die zwischenliegenden Zellschichten sind dünnwandig, gequetscht und abgebaut.

Fig. 64-65: Innenrinden von Glyptostrobus tenerum (VII/348 und VII/561). Längsschliffe; tangential p.p. und radial p.p.
Fig. 64-65: Innenrinden von Glyptostrobus tenerum (VII/348 und VII/561). Längsschliffe; tangential p.p. und radial p.p.


Rezente Taxa im Vergleich:

 

 

(noch keine Daten vorhanden)