ANGIOSPERMAE - Dicotyledonae

 

Rutaceae JUSS.

 

Fagaroxylon VAN DER BURGH 1964

 

 

 

Fagaroxylon bavaricum SELMEIER 1975

 

Material: 2 Fundstücke dieses Typus:

Coll. HOLLEIS Nr. SI/21  Größe L 16,5 cm x 7 cm x 4,3 cm.

         - " -        Nr. SII/16 Größe L 3,7 cm x 4,2 cm x 1,2 cm.

 

Topographie: Laubholz, Poren fein und zerstreut, solitär oder in kurzen radialen Ketten, oft mit „Gummi“ angefullt und nur mit der Lupe klar erkennbar; insgesamt mit 27 deutlichen Zuwachszonen von 0,7 mm bis 3 mm Breite. Holzstrahlen ohne deutliche Spiegel. Vertikales Parenchym nicht klar erkennbar. Farbe braun bis dunkelbraun. Stamm- oder starkes Astholz.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem/Kemholz. Gefäße im Frühholz D. 65 μ bis 85 μ, im Spätholz 45 μ bis 65 μ, überwiegend leicht oval oder rundlich, Anfüllungen rötlichgelb und amorph („Gummi“); Durchbrechungen einfach und häufig waagerecht; Hoftüpfel alternierend, D. um 6 μ; teilweise mit Spiralen, Abstand um 3 μ, Breite bis 2 μ. Holzstrahlen 1-3/4-5 Zellen breit, homogen; Höhe 200 μ - 350 μ - 640 μ, häufig wie Gefäße angefüllt; Kreuzungsfelder mit  rundlichen, zerstreuten Tüpfeln, D. μ bis 5 μ. Vertikales Parenchym wenig ausgeprägt, im Querschliff unvollständig vasizentrisch und mit terminalen Ansätzen; häufig als gekammerte Kristallketten eingestreut, D. um 24 μ und bis 400 μ lang, die Holzstrahlen tangierend. Stützgewebe aus im Querschnitt meist rechteckigen Fasern, D. 14 μ bis 21 μ; Wandstärken bis 5 μ; als zwei Zellen breite, verengte tangentiale Schichten im Spätholz die Zuwachszonen fein aber klar markierend.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die beiden Kieselhölzer entsprechen in allen anatomischen Merkmalen Hölzern der artenreichen und überwiegend tropischen Gattung Fagara L., deren Hölzer verschiedenen Taxa aus der Familie der Meliaceae ähneln (BFH.; LECOMTE 1926).

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Tertiäre Hölzer mit diesen Feinstrukturen wurden erstmals 1964 in Niederländisch-Limburg (VAN DER BURGH) und 1975 von SELMEIER in der Vorlandmolasse Niederbayerns gefunden und als Fagaroxylon bavaricum bestimmt. Ihre taxonomischen Merkmale entsprechen vollständig den vorliegenden beiden Fundstücken.

 

Bestimmung: Aufgrund dieser Übereinstimmung werden die Fundstücke SI/21 und SII/16 der Art Fagaroxylon bavaricum SELMEIER zugeordnet.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 42-43; Abb. 28; Taf. 8, Fig. 46)

 

click to enlarge

Abb. 28: Fagaroxylon bavaricum.
Abb. 28: Fagaroxylon bavaricum.
Fig. 46: Fagaroxylon bavaricum SELMEIER (= SI/2). Querschliff; Poren zerstreut bis leicht zoniert, häufig angefüllt ◄; Holzstrahlen mäßig breit.
Fig. 46: Fagaroxylon bavaricum SELMEIER (= SI/2). Querschliff; Poren zerstreut bis leicht zoniert, häufig angefüllt ◄; Holzstrahlen mäßig breit.


Rezente Taxa im Vergleich:

 

 

(noch keine Daten vorhanden)