ANGIOSPERMAE - Dicotyledonae

 

Periplocaceae SCHLTR.

 

Periplocoxylon Gottwald 2004

 

 

 

Periplocoxylon praegraeca Gottwald

 

Material: 1 Fundstück dieses Typus:

Coll. HOLLEIS Nr. B/102  Fundort Bergheim Größe L 12,5 cm x 4,9 cm x 5 cm.

 

Diagnose: Periplocoxylon n. gen. - Laubhölzer mit sehr großen bis mittelgroßen Poren im 'unterschiedlich deutlichen Frühholz; Poren im Spätholz zerstreut mittelgroß bis fein, teilweise auch in kurzen radialen Ketten; Durchbrechungen einfach, Hoftüpfel alternierend, D. < 8 μ. Holzstrahlen schmal und heterogen. Vertikales Parenchym paratracheal, häufig mit solitären Kristallen. Stützgewebe aus überwiegend dünnwandigen Fasern und Fasertracheiden.


Diagnosis: Periplocoxylon n. gen. - Hardwoods with very wide to medium wide pores in the earlywood; latewood diffuse-porous, small, solitary or in short radial multiples; perforations simple; intervessel pits small and altemate. Rays small with square and upright cells. Axial parenchyma paratracheal, offen with solitary crystals. Ground tissue with thinwalled and wide fibres, partly with tracheids.

 

Topographie: Laubholz mit teilweise großen und undeutlich ringförmig geordneten Poren. Holzstrahlen sehr fein, das Holzbild in keiner Richtung beeinflussend. Vertikales Parenchym undeutlich paratracheal. Stamm- oder Astholz.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem, Splintholz möglich; Strukturen teilweise stark abgebaut. Gefäße überwiegend rundlich bis oval, solitär oder im Spätholz in kurzen radialen Formationen, im Frühholz D. 190 μ bis 285 μ, im Spätholz 85 μ bis 155 μ; Durchbrechungen ausschließlich einfach; Hoftüpfel rundlich, alternierend, D. μ bis 6 μ; Thyllen sehr vereinzelt und dünnwandig. Holzstrahlen einreihig, nur vereinzelt auch partiell bis zweireihig erweitert; Höhe 185 μ bis 300 μ; durch verlängerte Kantenzellen heterogen. Vertikales Parenchym vasizentrisch, im Spätholz teilweise aliform erweitert; vereinzelt mit solitären Kristallen in schwach idioblastischen Zellketten, D. um 35 μ x 25 μ. Stützgewebe aus Fasern mit meist winkligen Querschnitten, D. 14 μ bis 19 μ; Wandstärken um 3 μ bis 5 μ; vereinzelt mit Tracheiden.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Das vorliegende Fundstück entspricht der im östlichen Mittelmeerraum sowie im südlichen Balkan natürlich vorkommenden Art Periploca graeca L. aus der Familie der Periplocaceae (GREGUSS 1959; SCHWEINGRUBER 1990). Hierbei ist auf eine lokal und klimatisch bedingte Variation der Poren im Frühholz hinzuweisen, die sowohl zu lockeren als auch zu dichten Porenringen führen kann.

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Entsprechende fossile Hölzer dieser oben genannten Art und anderer Taxa der gleichen Gattung wurden bisher noch nicht beschrieben.

 

Bestimmung: Aus diesem Grund wird für dieses Fundstück B/102 die neue Gattung Periplocoxylon und als Artbezeichnung „praegraeca“ gewählt, um auf die besondere anatomische Ähnlichkeit zu Periploca graeca L. hinzuweisen. Der Grund hierfür liegt in den xylemanatomisch sehr verschiedenartig ausgebildeten Arten der rezenten Gattung (FAHN et al. 1986; MABBERLEY 1977).

 

Holotypus: B/102, Coll. HOLLEIS.


Locus typicus: Bergheim, Südliche Frankenalb (Bayern).


Sediment: Glimmersande/Lehm.


Stratum typicum: Tertiär, ?Miozän.


Holzalter: Tertiär i.w.S.


Diagnose: Periplocoxylon praegraeca n. sp. Laubholz mit überwiegend lockeren Ringen im Frühholz aus weiten und rundlichen Poren, D. 190 μ bis 300 μ; Spätholz mit zerstreuten Poren, solitär oder in kurzen radialen Ketten, D. 80 μ bis 160 μ; Durchbrechungen einfach; Hoftüpfel alternierend, D. μ bis 6 μ; im Kernholz vereinzelt mit dünnwandigen großen Thyllen. Holzstrahlen 1 bis 2-reihig; Höhe bis 300 μ stark schwankend; durch aufrechte Kantenzellen deutlich heterogen. Vertikales Parenchym im Frühholz vasizentrisch, im Spätholz oft aliform und mit Kristallen. Stützgewebe aus dünnwandigen Fasern, D. 14 μ bis 19 μ, vereinzelt mit Tracheiden.


Diagnosis: Periplocoxylon praegraeca n. sp. Springwood mostly distinct with oval to round vessels, d. 190 μ to 300 μ, in latewood d. 80 μ to 160 μ, perforations simple, intervessel pits altemate, 5 μ to 6 μ, partly with thinwalled tyloses. Rays mostly uniseriate, partly up to twoseriate, height up to 300 μ with long upright cells distinctly heterogenous. Axial parenchyma in springwood vasicentric, in latewood aliform and often with solitary crystals in chains of idioblastic cells. Ground tissue of fibres, d. 14 μ to 20 μ, partly mixed with vascular tracheids.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 38-39; Abb. 25; Taf. 7, Fig. 41-43)

 

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Abb. 25: Periplocoxylon praegraeca.
Abb. 25: Periplocoxylon praegraeca.
Fig. 41: Periplocoxylon praegraeca (= B/l 02). Querschliff; Gefäße zerstreut und leicht zoniert. Vertikales Parenchym überwiegend aliform. Stützgewebe aus weiten, dünnwandigen Zellen.
Fig. 41: Periplocoxylon praegraeca (= B/l 02). Querschliff; Gefäße zerstreut und leicht zoniert. Vertikales Parenchym überwiegend aliform. Stützgewebe aus weiten, dünnwandigen Zellen.
Fig. 42-43: Periplocoxylon praegraeca (= B/l 02). Tangentialschliffe übergehend in Radialschliff; Holzstrahlen überwiegend einreihig, vereinzelt auch zweireihig, heterogen.
Fig. 42-43: Periplocoxylon praegraeca (= B/l 02). Tangentialschliffe übergehend in Radialschliff; Holzstrahlen überwiegend einreihig, vereinzelt auch zweireihig, heterogen.


Rezente Taxa im Vergleich:

 

 

(noch keine Daten vorhanden)