ANGIOSPERMAE - Monocotyledonae
Palmae JUSS.
Palmoxylon sp. - Form „P.P.“ (Palmae-Phoeniceae) GOTTWALD 2004
Material: 2 Fundstücke dieses Typs:
Coll. HOLLEIS Nr. B/20 Fundort Bergheim. Größe L 7 cm x 3,3 cm x 2,3 cm.
- " - Nr. B/21 Fundort Bergheim. Größe 4,5 cm x 2,9 cm x 2,4 cm.
Topographie: Palmenhölzer mit teilweise sehr stark abgebauten Feinstrukturen, oft sind nur Teile der Leitbündel und des Grundgewebes erkennbar. In B/21 sind Leitbündel im parenchymatischen Grundgewebe in Abständen von 1 mm bis 3 mm zueinander verteilt; Form überwiegend oval oder rundlich. In B/20 wechseln die Abstände der Leitbündel von nur 50 μ bis 95 μ stark. Farbe hell bräunlich.
Mikroskopie: B/21: Leitbündel 0 1,2 mm x 0,8 mm bis 1,3 mm x 1,5 mm; Metaxylem: Gefäße überwiegend paarig, nur selten auch einfach oder dreifach, D. 80 μ bis 125 μ; parenchymatische Felder umschließen die Gefäße mit oft polaren Verbreiterungen bis 150 μ.
B/20: Leitbündel mit stark wechselnden Durchmessern von 680 μ bis 920 μ x 300 μ bis 130 μ, Abstände 50 μ bis 95 μ; Metaxylem: Gefäße D. 55 μ bis 130 μ. Weitere Merkmale sind weder definier- noch messbar.
Vergleich mit rezenten Taxa: Palmenhölzer mit derartigen Leitbündeln weisen auf Hölzer der Gattung Phoenix L., die mit P. dactylifera L. als Fruchtbaum eine pantropische und ursprünglich nur altweltliche Verbreitung besaß.
Bestimmung: Eine noch weiterführende taxonomische Aussage als „Palmoxylon sp.“ ist bei den vorliegenden Fundstücken B/20 und B/21 nicht möglich; das Attribut „P.P.“ ist hier nur als ein Hinweis auf eine mögliche Zugehörigkeit zur Gattung Phoenix in Palmoxylon zu werten.
QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 48-49; Abb. 34; Taf. 8, Fig. 51)
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Palmoxylon sp. - Form „R“ GOTTWALD 2004
Material: 1 Fundstück dieses Typs:
Coll. HOLLEIS Nr. B/206 Fundort Bergheim. Größe L 10,8 cm x 6,7 cm x 4,7 cm.
Topographie: Palmenholz mit stark abgebauten Feinstrukturen, daher nur Querschliff vorhanden. Leitbündel im parenchymatischen Grundgewebe sich fast tangierend, häufig nur durch ein bis zwei Lagen parenchymatischer Zellen getrennt. Farbe graubraun.
Mikroskopie: Leitbündel überwiegend rundlich mit gerader Basis, D. 0,31 mm x 0,3 mm bis 0,65 x 0,52 mm; Metaxylem: Gefäße über-wiegend solitär, selten auch paarig, D. 40 μ bis 90 μ. Parenchymatische Scheiden nur noch undeutlich begrenzt. Zentraler Bereich stark geschädigt.
Vergleich mit rezenten Taxa: Diese besonders eng angeordneten Leitbündel zeigen nur noch Reste taxonomischer Merkmale, die auf Hölzer aus der in den altweltlichen Tropen verbreiteten Gruppe „Rattan“ hinweisen (WEINER & LIESE 1993), wenn sie Durchmesser bis mindestens 7 cm erreichen können (BHAT, NASSER & THULASIDAS 1993). Fossile Rattan-Hölzer sind nicht bekannt.
Bestimmung: Eine taxonomische Aussage zu dem Fundstück B/206 ist, wie oben schon angezeigt, nur als Hinweis („R“) auf die Gruppe Rattan möglich.
QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 49-50; Abb. 35; Taf. 8, Fig. 52)
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Rezente Taxa im Vergleich:
(noch keine Daten vorhanden)