ANGIOSPERMAE - Dicotyledonae

 

JUGLANDACEAE W.RICH.  ex KORTH.

 

Caryojuglandoxylon MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960

 

 

 

Caryojuglandoxylon schenkii (FELIX) nov.comb.

MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960, Gottwald 2004

 

Material: 10 Fundstücke dieses Typus von unterschiedlichen Fundorten:

Coll. HOLLEIS, Nr. B/31 Fundort Bergheim. Fund April 1978. Größe L 20 cm x 4 cm x 2,5 cm. Gewicht 360 g.

        - " -         Nr. E/130 Fundort Egweil. Größe L 5,5 cm x 2,8 cm x 0,9 cm.

        - " -         Nr. E/144 Fundort Egweil. Größe L 13,1 cm x 5,5 cm x 4,1 cm.

        - " -         Nr. E/187 Fundort Egweil. Größe L 14,8 x 3,8 x 1,6.

        - " -         Nr. E/192 Fundort Egweil. Größe L 14,8 cm x 4,9 cm x 3,3 cm.

        - " -         Nr. E/439 Fundort Egweil. Größe L 4,1 cm x 1,2 cm x 1,1 cm.

        - " -         Nr. E/536 Fundort Egweil. Größe L 6,7 cm x 6,8 cm x 1,6 cm.
        - " -         Nr. W/44 Größe L 10,8 cm x 4,2 cm x 2,3 cm.

        - " -         Nr. VII/303 Größe L 11 cm x 7,7 cm x 4,5 cm.

        - " -         Nr. VII/312 Größe L 12,8 cm x 4,2 cm x 5 cm.

 

Topographie: Laubhölzer mit insgesamt 36 unterschiedlich deutlichen und um 4 mm bis 7 mm breiten Zuwachszonen; Gefäße im Frühholz noch erkennbar. Vertikales Parenchym in feinen und oft sehr engen apotrachealen Bändern, nur im Querschliff noch teilweise sichtbar. Farbe
bräunlich. Stamm- oder starkes Astholz.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem/Kernholz; teilweise tangential gequetscht. Gefäße im Frühholz locker zerstreut, nur vereinzelt mit Ansatz zur Halbringporigkeit, oval bis leicht rundlich, solitär oder in kurzen radialen Ketten, D. 155 μ - 185 μ - 210 μ; häufig mit großen feinwandigen Thyllen; Gefäße im Spätholz locker zerstreut, D. 38 μ bis 60 μ; Wandstärken um 4 μ.; Durchbrechungen ausschließlich einfach und bis 40° geneigt; Hoftüpfel alternierend, D. 6 μ - 7 μ - 8 μ. Holzstrahlen überwiegend eng stehend; Breite 1-2/3-4 Zellen; Höhe bis 560 μ, heterogen mit 1 bis 4 verlängerten Kantenzellen, tangential in feinen Spitzen endend. Vertikales Parenchym in 1- bis 3-reihigen, leicht welligen und tangential gerichteten Bändern oder Bandstücken, radialer Abstand 50 μ bis 195 μ, häufig mit vertikalen idioblastischen Ketten mit solitären Kristallen, 0 bis 42 μ und bis 8 Zellen lang. Stützgewebe aus Fasern, radial geordnet, mit winkligen bis rundlichen Querschnitten, D. 12 μ bis 17 μ, Wandstärken um 4 μ schwankend.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Diese in einer anatomischen Gruppe zusammengefaßten Kieselhölzer zeigen Merkmale der Gattung Juglans L. und solche von Arten der Gattung Carya NUTT., wie sie nebeneinander bei rezenten Juglandaceen nicht vorkommen.

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Für Hölzer von diesem Mischtypus wurde von MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960 die Gattung Caryojuglandoxylon aufgestellt; sie besitzt in C. schenkii eine schon wiederholt in der Südlichen Frankenalb gefundene Art mit gleichen Merkmalen (MANCHESTER 1983, 1987; MANCHESTER & WHEELER 1993; VAN DER BURGH 1973).

 

Bestimmung: Aufgrund der sich deckenden Merkmale mit der oben beschriebenen Art werden die Fundstücke B/31, E/130, E/144, E/187, E/192, E/439, E/536, W/44, VII/303 und VII/312 als Hölzer der Art Caryojuglandoxylon schenkii (FELIX) MÜLLER-STOLL & MÄDEL bestimmt.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 21-22; Abb. 12, Taf. 5, Fig. 19)

 

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Abb. 12: Caryojuglandoxylon schenkii.
Abb. 12: Caryojuglandoxylon schenkii.
Fig. 19: Caryojuglandoxylon schenkii. MÜLLER-STOLL & MÄDEL (= VII/303). Querschliff mit mäßig groben Poren und tangentialen Parenchymbändem.
Fig. 19: Caryojuglandoxylon schenkii. MÜLLER-STOLL & MÄDEL (= VII/303). Querschliff mit mäßig groben Poren und tangentialen Parenchymbändem.

 

 

 

Caryojuglandoxylon sp. Selmeier 1986, Gottwald 2006

 

Material: 6 Hölzer dieses Typus bearbeitet:

Coll. HOLLEIS, Nr. A  VII  29. Fundort Attenfeld. Fund 1974. Größe L 7,8 x 5,4 x 2,5 cm. Gewicht 185 g. Braun, rauhe Erhaltung, Zuwachszonen.

Coll. HOLLEIS, Nr. B/4  Fundort Bergheim. Fund April 1978. Größe L 7 cm x 3,4 cm x 1,1 cm.

          - " -        Nr. B/150  Fundort Bergheim. Fund Januar 1984. Größe L 6,2 cm x 3,4 cm x 0,9 cm.

          - " -        Nr. E/264 Fundort Egweil. Fund September 1980. Größe L 7,2 cm x 4,5 cm x 1,3 cm.

          - " -        Nr. E/415 Fundort Egweil. Fund 1981. Größe L 6,4 cm x 2 cm x 0,6 cm.

          - " -        Nr. E/484 Fundort Egweil. Fund März 1984. Größe (L 10,1 cm x 5,1 cm x 2,1 cm).

          - " -        Nr. Pe/5 Fundort Pettenhofen. Fund 1975. Größe L 10,7 cm x 6 cm x 3,7 cm.

 

Topographie: Laubhölzer von geringerer Porendichte, mit deutlichen Frühholzporen sehr lockere Ringe bildend. Vertikales Parenchym in feinen, unregelmäßigen Bändern und Bandstücken. Farbe wolkig bräunlich. ?Stammholz.


Mikroskopie: Sekundäres Xylem/Kem- oder Splintholz. Durch nachträgliche kristalline Veränderungen sind anatomische Feinmerkmale oft nicht mehr erkennbar. Gefäße im Frühholz rundlich bis oval, überwiegend solitär und zerstreut, D. 195 μ bis 230 μ; im Spätholz 50 μ bis 105 μ, vereinzelt in kurzen radialen Ketten; Durchbrechungen einfach, Hoftüpfel nicht klar meßbar. Holzstrahlen bis 4-reihig, teils leicht heterogen; Kreuzungsfelder mit bis 5 leicht ovalen bis runden Tüpfeln. Vertikales Parenchym in tangentialen Bändern oder Bandstücken mit eingestreuten Kristallresten. Stützgewebe aus überwiegend radial gerichteten, mäßig dickwandigen Fasern.


Vergleich mit rezenten Taxa: Die 6 Fundstücke entsprechen in den taxonomischen Merkmalen Hölzern der Gattungen Juglans L. und Carya NUTT., wobei sich die teils überlappenden Merkmale oft nur undeutlich trennen lassen.


Vergleich mit fossilen Taxa: Aus diesem Grunde ist eine sichere Verbindung nur bis zur Gattung Caryojuglandoxylon möglich.


Bestimmung: Die Fundstücke B/4, B/150, E/264, E/415, E/484 und Pe/5 können daher nur als Caryojuglandoxylon sp. bezeichnet werden.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 22-23; Abb. 13)

 

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Abb. 13: Caryojuglandoxylon sp.
Abb. 13: Caryojuglandoxylon sp.

 

 

 

Eucaryoxylon MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960

 

 

 

Eucaryoxylon macrocristallum n.sp. Gottwald 2004

 

Material: 2 Kieselhölzer dieses Typs mit Dünnschliffen:

Coll. HOLLEIS, Nr. E/13    Fundort Egweil. Fund 1978. Größe L 6,4 cm x 5 cm x 0,8 cm.

Coll. HOLLEIS, Nr. IX 16    Fundort Attenfeld. Fund 1974. Größe L 9,0 x 8,0 x 1,9 cm. Gewicht 226 g. (= Holotypus)

 

Topographie: Laubhölzer, porenarm und mit nur schwach erkennbaren Zuwachszonen angedeutet durch vereinzelte größere Poren im Frühholz. Holzstrahlen bis mäßig breit, das Holzbild kaum beeinflussend. Vertikales Parenchym mit der Lupe als feine tangentiale Bänderung noch gut erkennbar. Farbe bräunlich und leicht wolkig. Stamm- oder starkes Astholz.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem, ohne unregelmäßiges Wachstum oder Pilzbefall. Gefäße im Frühholz rund bis leicht oval, D. 180 μ - 225 μ - 280 μ, überwiegend solitär und keinen geschlossenen Porenring bildend; häufig mit großen und dünnwandigen Thyllen ausgefüllt; Poren im Spätholz weit gestreut und vereinzelt in Ketten bis 3, D. 65 μ bis 130 μ; Wandstärken um 4 μ bis 7 μ; Durch-brechungen immer einfach und bis 45° geneigt; Hoftüpfel alternierend und dicht stehend, D. 6 μ bis 8 μ. Holzstrahlen homogen bis unregelmäßig heterogen mit maximal 3 aufrechten Kantenzellen, Höhe 310 μ - 385 μ - 440 μ; Breite 1-2/3-4 Zellen, häufig mit
dunkelbraunen, amorphen Inhalten oder Kristallen; Kreuzungsfelder mit bis 16 runden oder leicht ovalen Hoftüpfeln, D. 6 μ x 7 μ, oft in horizontalen Reihen geordnet. Vertikales Parenchym in fast regelmäßigen 1- bis 3-reihigen tangentialen Bändern oder Bandstücken mit radialen Abständen von 38 μ - 65 μ - 84 μ, amorphe Anfüllungen wie in Holzstrahlen; in idioblastischen Zellen, häufig mit auffällig großen, solitären rhombischen Kristallen, D: bis 60 μ und bis 98 μ lang. Stützgewebe aus radial gerichteten, im Querschnitt winkligen Fasern, D. 12 μ bis 15 μ, Wandstärken 3 μ bis 6 μ.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die beiden Fundstücke entsprechen Hölzern der Gattung Carya NUTT. und in dieser besteht, bis auf die Verteilung der Poren, eine gute Übereinstimmung mit der südostasiatischen Art Carya tonkinensis LECOMTE (BFH., LECOMTE 1926).

Vergleich mit fossilen Taxa: Die den rezenten Carya-Höizem entsprechende Gattung Eucaryoxylon (MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960) zeigt mit der schon mehrfach in Mitteleuropa und auch in der Südlichen Frankenalb gefundenen Art (SELMEIER 1995) Eucaryoxylon cristallophorum eine weitgehende Übereinstimmung. Diese auch in Rauscheröd gefundene Art (SELMEIER 2001) unterscheidet sich aber durch fast ovale, an Juglans erinnernde Poren und besonders durch deutlich kleinere Kristalle von den zu bestimmenden beiden
Kieselhölzem (DUPERON 1988).

 

Bestimmung: Aus diesem Grunde und - weil beide Kieselhölzer von zwei verschiedenen Fundorten stammen und dabei die gleichen Abweichungen zu schon bekannten Taxa aufweisen - werden die Fundstücke E/134 sowie IX/16 der hiermit neu aufgestellten Art Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. zugeordnet.


Holotypus: IX/16, Coll. HOLLEIS.


Locus typicus: Attenfeld, Südliche Frankenalb (Bayern).


Sediment: Gimmersand/Lehm.


Stratum typicum: Tertiär i.w.S.


Holzalter: Tertiär i.w.S.

 

Diagnose: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. Locker halbringporig, Poren im Frühholz überwiegend rund, D. 200 μ bis 300 μ; im Spätholz zerstreut, D. 50 μ bis 130 μ; im Kernholz verthyllt; Durchbrechungen einfach, Hoftüpfel D. 6 μ bis 8 μ, alternierend. Holzstrahlen heterogen bis homogen, Breite 1-2/3-4 Zellen; Kreuzungsfelder mit Hoftüpfeln ähnlich Gefäßtüpfeln. Vertikales Parenchym in schmalen tangentialen Bändern; oft als vertikale idioblastische Ketten mit auffällig großen, bis 100 μ langen, meist rhombischen Kristallen ausgebildet. Stützgewebe aus Fasern, Wandstärken bis 6 μ.


Diagnosis: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. - Wood scanty semi-ringporous, vessels in springwood mostly roundish and solitary, average 200 μ to 300 μ, in latewood diffuse, average 50 μ to l3O μ, solitäry or in short multiples, perforations always simple, intervessel pits altemate, average 6 μ to 8 μ, thinwalled tyloses common. Rays mainly 2 to 3 cells wide, height 300 μ to 450 μ, homogenous to heterogenous with 1 to 3 upright cells with dark amorphous inclusions or crystals, vessel-ray pits mostly round and distinct bordered, often diameter 6 μ to 7 μ. Axial parenchyma in narrow wavy lines up to 3 cells broad and with prismatic crystals in idioblastic cells, average 50 μ to 100 μ long. Ground tissue of radial orientated fibres with angular cross-sections, average 10 μ to 15 μ, wall thickness 3 μ to μ.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2004. Neue taxonomische Untersuchungen an 205 tertiären Hölzern und 2 verkieselten Rindenresten aus der Südlichen Frankenalb und deren Randgebieten - mit Aussagen über Herkunft und Flora, Klima und Alter. - Doc. nat. 153: 1-93, 9 Taf.; München. (S. 23-25; Abb. 14; Taf. 5, Fig. 20-21; Taf. 6, Fig. 22-25)

 

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Abb. 14: Eucaryoxylon macrocristallum
Abb. 14: Eucaryoxylon macrocristallum
Fig. 20: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Querschliffe mit groben und überwiegend zerstreuten Poren. Kristalle ◄ sehr groß, in parenchymatischen Zellen unregelmäßig zerstreut.
Fig. 20: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Querschliffe mit groben und überwiegend zerstreuten Poren. Kristalle ◄ sehr groß, in parenchymatischen Zellen unregelmäßig zerstreut.
Fig. 21: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Querschliffe mit groben und überwiegend zerstreuten Poren. Kristalle ◄ sehr groß, in parenchymatischen Zellen unregelmäßig zerstreut.
Fig. 21: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Querschliffe mit groben und überwiegend zerstreuten Poren. Kristalle ◄ sehr groß, in parenchymatischen Zellen unregelmäßig zerstreut.

Fig. 22: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Tangentialschliff; Holzstrahlen bis dreireihig; große solitäre eingestreute Kristalle. Gefäßgang fein verthyllt.
Fig. 22: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Tangentialschliff; Holzstrahlen bis dreireihig; große solitäre eingestreute Kristalle. Gefäßgang fein verthyllt.
Fig. 23: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Tangentialschliff; Holzstrahlen bis dreireihig; große solitäre eingestreute Kristalle. Gefäßgang fein verthyllt.
Fig. 23: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Tangentialschliff; Holzstrahlen bis dreireihig; große solitäre eingestreute Kristalle. Gefäßgang fein verthyllt.
Fig. 24-25: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Radialschliffe; mit einzelnem rhombischen Kristall.
Fig. 24-25: Eucaryoxylon macrocristallum n. sp. (= IX/16). Radialschliffe; mit einzelnem rhombischen Kristall.

 

 

 

Eucaryoxylon macroporosum MÜLLER-STOLL 1960, Gottwald 2002

 

Material: Nur 1 Fundstück dieser Art, 2 Objektträger mit 3 Schliffen:

Coll. HOLLEIS Nr. E 481 (= NMA 333-1814). Fundort Egweil. Fund März 1984. Größe L 7,5 x 4,5 x 1 cm. Gewicht 35g. (= Holotypus)

 

Topographie: Poren im Frühholz oval, weitlumig und sehr locker, breit ringförmig geordnet allmählich in das feiner porige Spätholz übergehend, Beginn des folgenden Frühholzes klar getrennt. Holzstrahlen noch gut zu erkennen, als Spiegel nur teilweise wahrnehmbar. Vertikales Parenchym als sehr feine wellige, tangentiale Bänder, mit 1 mm bis 2 mm Abstand gut erkennbar. Farbe einheitlich hellbraun.

 

Mikroskopie: Sekundäres Xylem: Poren im Frühholz überwiegend solitär, nur selten auch bis zu 3 Zellen radial gruppiert; Spätholz durch kleinere und mehr rundliche Poren vom folgenden Frühholz unterschieden; D. 235 μ bis 340 μ, D. 185 μ bis 135 μ; N = 2 bis 6/mm; Wandstärken um 5 μ; Durchbrechungen ausschließlich einfach und leicht geneigt; Tüpfel alternierend, D. 5 μ bis 7 μ; Thyllen feinwandig und groß „blasig“. Holzstrahlen 1/3 bis 4-reihig, Höhe 450 μ bis 740 μ, überwiegend heterogen mit einreihigen Spitzen aus bis 5 aufrechten Kantenzellen; sehr vereinzelt mit kleinen rhombischen Kristallen; Kreuzungsfelder mit bis 4 einfachen, zerstreuten, überwiegend rundlichen Tüpfeln, D. 6 μ bis 8 μ. Vertikales Parenchym in 1 bis 3 Zellen breiten, welligen und tangential-apotrachealen
Bändern, radialer Abstand 150 
μ bis 385 μ, vasizentrisches Parenchym nur vereinzelt in unvollständigen Ringen ausgebildet; die Länge der Zellen schwankt stark von 28 μ bis 65 μ; häufig sind die vertikalen Stränge von überwiegend solitären, idioblastischen Zellen unterbrochen, in denen noch Reste einzelner rhombischer Kristalle erkennbar sind, Länge bis 115 μ, Durchmesser der Idioblasten um 90 μ. Stützgewebe aus radial gerichteten Fasern mit leicht gerundeten Ecken, D. 12 μ bis 17 μ, Wandstärken um 4 μ bis 6 μ; Tüpfel nicht mehr deutlich bestimmbar.

 

Vergleich mit rezenten Taxa: Die oben dargestellten Xylem-Merkmale sind leicht als solche der Familie Juglandaceae erkennbar (BERTI & ABBATE 1992; BRAZIER & FRANKLIN 1961; DESCH 1957; GREGUSS 1959; JANSONIUS 1952; JUTTE 1959; MANCHESTER 1987; RECORD & HESS 1949; SCHMIDT 1941; SCHWEINGRUBER1990). Und dabei weisen die einfach durchbrochenen und überwiegend solitären Gefäße mit dünnwandigen Thyllen, mittelgroßen Hoftüpfeln sowie die heterogenen Holzstrahlen mit mehrzelligen, einreihigen Kanten und das hauptsächlich apotracheale Parenchym mit meist einzelnen idioblatischen Kristallzellen auf die Hölzer der Gattung Carya Nütt. hin. Und in dieser sind es vor allem die südostasiatische Carya tonkinensis H. LECOMTE (1926), sowie einige Arten der „Pecan Gruppe“, die dem vorliegenden Holz gut entsprechen.

 

Vergleich mit fossilen Taxa: Bei den altweltlichen Laubhölzem wurden schon wiederholt heute in Eurasien und Amerika natürlich vorkommende Arten beschrieben, die ohne Zweifel den Juglandaceen zuzuordnen sind (DUPERON 1988; GOTTWALD 1981, 1992; GREGOR 1982; MANCHESTER 1983; MANCHESTER & WHEELER 1993; MÜLLER-STOLL & MÄDEL 1960; MÜLLER-STOLL & MÄDEL-ANGELIEWA 1983; PRIVÉ 1974, 1987; SELMEIER1986a, 1990, 1995, 1998; VAN DER BURGH 1964, 1973, 1974; WATARI 1941, 1952). Die beste Überein-stimmung besteht nach der Typus-Beschreibung der europäischen Fossilien bei Hölzern von Eucaryoxylon castellanii SELM., E. cristallophorum MÜLLER-STOLL & MÄDEL, E. guembelii (FELIX) MÜLLER-STOLL & MÄDEL-ANGELIEWA und E. moenanum. Sie unterscheiden sich aber noch deutlich von dem vorliegenden Kieselholz durch überwiegend ringporige Zuwachszonen oder/und lange Kristallketten, wesentlich kleinere Gefäße mit bis 10 μ starken Wänden so markant, daß bei der ausgeprägten anatomischen Homogenität innerhalb der Gattung Carya für das vorliegende fossile Holz die Aufstellung einer neuen Art notwendig ist.

 

Bestimmung: Das dem rezenten Holz von Carya tonkinensis LECOMTE (1926) besonders ähnliche Kieselholz Nr. E 481 (Holleis) erhält nach den nur sehr locker ringförmig geordneten und besonders weitlumigen Gefäßen die Bezeichnung: Eucaryoxylon macroposorum.

 

Holotypus: Nr. E 481 Coll. Holleis.

 

Locus typicus: Egweil; südliche Frankenalb; Bayern; Deutschland.

 

Sediment: Glimmersand (?).

 

Stratum typicum: Tertiär, Miozän


Holzalter: Tertiär i. w. S.


Diagnose: Eucaryoxylon macroporosum n. sp. Gefäße im Frühholz D. > 210 
μ; überwiegend solitär und locker, die Zuwachszonen nur undeutlich markierend; Durchbrechungen einfach, Tüpfel alternierend, D. 5 μ bis 7 μ; im Kernholz mit großen, dünnwandigen Thyllen. Holzstrahlen unterschiedlich heterogen, um 1 bis 4 Zellen breit und 300 μ bis 500 μ hoch. Vertikales Parenchym überwiegend in bis 3 Zellen breiten, meist welligen apotrachealen Bändern mit oft einzelnen, großen idioblastischen Kristallzellen. Stützgewebe aus Fasern, D. 12 μ bis 17 μ, ohne markante Tüpfelung, Stärke der Wände < 7 μ.


Diagnosis: Eucaryoxylon macroporosum n. sp. Semi-ringporous; vessels in springwood average 230 
μ - 350 μ, mostly solitary, oval and loosely placed, in latewood average 130 μ - 190 μ; ring boundaries often vague; perforations simple; pits average 9 μ; heartwood with big thinwalled tyloses. Rays moderate heterogenous, 2-3 seriate; height 0.3 mm - 0.5 mm. Axial parenchyma mostly in apotracheal wavy bands up to 3 cells wide; often with mainly solitary, big idioblastic cells up to 120 μ length with a single crystal. Ground tissue of fibres, diameter about 15 μ; wall thickness 4 μ - 6 μ; pitting indistinct.

 

QUELLE: Gottwald, H. 2002. Tertiäre Kieselhölzer der Südlichen Frankenalb. - Doc. nat. 143: 1-52, 7 Taf.; München. (S. 16-18; Abb. 7; Taf. 3, Fig. 28-33)

 

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Fig. 28 (= E 481): Querschliff, 35 x. Frühholz mit locker verteilten, großen ovalen Poren. Vertikales Parenchym in mehrzelligen, tangentialgerichteten Bändern mit Kristallketten ►
Fig. 28 (= E 481): Querschliff, 35 x. Frühholz mit locker verteilten, großen ovalen Poren. Vertikales Parenchym in mehrzelligen, tangentialgerichteten Bändern mit Kristallketten ►
Fig. 29 (= E 481): Querschliff, 80 x. Poren im Frühholz mit dünnwandigen Thyllen ► und weiten Kristallzellen ►
Fig. 29 (= E 481): Querschliff, 80 x. Poren im Frühholz mit dünnwandigen Thyllen ► und weiten Kristallzellen ►

Fig. 30 (= E 481): Tangentialschliff, 80 x. Gefäß mit alternierend geordneten Hoftüpfeln ► und Resten feiner Thyllen. Holzstrahlen überwiegend dreireihig und heterogen ►
Fig. 30 (= E 481): Tangentialschliff, 80 x. Gefäß mit alternierend geordneten Hoftüpfeln ► und Resten feiner Thyllen. Holzstrahlen überwiegend dreireihig und heterogen ►
Fig. 31 (= E 481): Tangentialschliff, 80 x. Vertikales Parenchym mit länglich-blasigen (idioblastischen) Kristallzellen ►
Fig. 31 (= E 481): Tangentialschliff, 80 x. Vertikales Parenchym mit länglich-blasigen (idioblastischen) Kristallzellen ►
Fig. 32 u. 33 (= E 481): Radialschliffe, 80 x. Überwiegend einzeln liegende Idioblasten ► mit Resten von einzelnen Kristallen, Spiegel mit aufrechten Kantenzellen ►
Fig. 32 u. 33 (= E 481): Radialschliffe, 80 x. Überwiegend einzeln liegende Idioblasten ► mit Resten von einzelnen Kristallen, Spiegel mit aufrechten Kantenzellen ►


Rezente Taxa im Vergleich:

 

 

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